Wieviel Zeit sollte ich in einem Bachelor-Studium aufwenden? Workload-Berechnung nach Bologna...

Nach Bologna wird die Workload, d.h. die Arbeit in

• Präsenzzeit, wie Vorlesungen, Übungen, etc. + 
• Selbsstudienzeiten, wie Vor-/Nachbereitung, Prüfungsvorbereitung etc.

wie folgt berechnet:

Ein Semester hat 26 Wochen, davon gelten 3,5 Wochen als Urlaub. Bleiben also 22,5 Wochen "Arbeit" pro Semester.

Es sollen 30 Credit Points pro Semester erarbeitet werden, das entspricht einer Workload von 900 Stunden. Es ergeben sich 900 Stunden / 22,5 Wochen

40 Stunden Workload pro Woche,

also ein Vollzeitjob. In der Realität sieht das aber anders aus: Es werden im Schnitt 23,5 Stunden pro Woche von Studenten aufgewendet (siehe [1]), also nicht einmal 60%...

In Bezug auf die Workload einer klassischen Vorlesung mit 7 Credit Points (= 210 Stunden Workload) heißt das:

• 90 Stunden Präsenzzeit: 4 Stunden Vorlesung + 2 Stunden Übungen in 15 Wochen des Vorlesungszeitraum
• 120 Stunden Selbststudium! z.B. 6,5 Stunden Vor-/Nachbereitung in 15 Wochen des Vorlesungszeitraum + 22,5 Stunden zusätzlich Prüfungsvorbereitung (ca. 3 Tage)

Hier sollte man die größere Selbststudienzeit hervorheben, die aber in Realität nur wenig oder ineffektiv genutzt wird.

Mehr zu Zeitmanangement und Studienerfolg wurde im Projekt ZEITLast (http://www.zhw.uni-hamburg.de/zhw/?page_id=419) untersucht. Das Video dazu; man beachte den durchschnittlichen Tag eines Studenten nach 3 min. 10 sec. http://youtu.be/GduDTG_FCtU?t=3m10s:

[1] Rolf Schulmeister, Christiane Metzger & Thomas Martens (2012): Heterogenität und Studienerfolg. Lehrmethoden für Lerner mit unterschiedlichem Lernverhalten. Paderborner Universitätsreden Heft 123. Paderborn. http://www.zhw.uni-hamburg.de/zhw/?page_id=419